„Lebensbegleitendes Lernen macht uns fit für die Zukunft”

Unser Know-howLesedauer: 3 Minuten

Dass eine Biografie nicht schnurgerade verlaufen muss, sondern auch über Umwege zu einer echten Erfolgsstory werden kann, dafür ist Oliver Amrhein ein eindrucksvolles Beispiel. Der Aus- und Weiterbildungspädagoge hat schon einige berufliche Veränderungen hinter sich, ist aber seiner Liebe zum Bildungssektor immer treu geblieben. Schlussendlich angekommen fühlt er sich im Bereich der Erwachsenenbildung.

Besser spät als nie

Eine Sache lässt Oliver Amrhein lange Zeit nicht los: Sein Englischstudium für das Lehramt an Gymnasien, das er über mehrere Semester intensiv und erfolgreich betrieben hat, beendet er letzlich nicht mit einem Universitätsabschluss. „Das hat schon an mir genagt, das gebe ich zu“, sagt der heute 50-Jährige. „Ich wusste einfach, dass ich noch mehr leisten kann.“

Auch wenn er zu diesem Zeitpunkt bereits ohne Abschluss sehr erfolgreich seine Nachhilfeschule betreibt, will Amrhein weiterkommen. Mit über vierzig wird er darum Fernlerner und macht berufsbegleitend eine Weiterbildung zum Fremdsprachenkorrespondenten. 

Weiterbildung zahlt sich unmittelbar aus

Die Fortbildung dient ihm als Sprungbrett, denn so erfüllt er die notwendigen Zugangsvoraussetzungenfür den Fachwirt Aus- und Weiterbildungspädagoge, den Amrhein direkt anschließt. „Auch dieser Kurs hat sich für mich ausgezahlt: Noch vor meiner Abschlussprüfung wurde ich befördert“, erzählt er.

Anschließend studiert Amrhein berufsbegleitend: „Mit dem „Master Weiterbildung Personalentwicklung“ stehen mir weitere Türen offen, und ich kann mich im Bildungssektor weiterentwickeln“, blickt der Pädagoge positiv in die Zukunft.

„Lebensbegleitendes Lernen ist notwendig.“

Herausforderung Fachkräftemangel

Durch seine zusätzliche Funktion als Bildungscoach der Qualifizierungsoffensive „ProAbschluss“ und pädagogischer Leiter der Gesellschaft für Wirtschaftskunde e. V. kennt Amrhein auch die Arbeitgeber-Perspektiven bestens: „Aus Sicht der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), die ich berate, ist Fachkräftemangel das Thema der Stunde. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig lebensbegleitendes Lernen ist. Hier sehe ich jeden Tag, wie sehr Erfolg und Misserfolg der KMU von optimal ausgebildeten Fachkräften abhängt.“

„Die Gestaltung von Lerninhalten muss am Puls der Zeit stattfinden.“

Die Entwicklungen in den einzelnen Branchen sei so rasant, dass hier auch die Weiterbildungsanbieter in der Pflicht seien. „Digitalisierung kann uns dabei helfen, dass Wissenstransfer in Echtzeit stattfinden kann. Heutzutage ist die Halbwertszeit von Lerninhalten so gering, dass ihre Gestaltung am Puls der Zeit stattfinden muss.“ Weiterbildungsanbieter sind heute dank digitaler Lösungen mehr denn je in der Lage, Lerninhalte laufend anzupassen und aktuell zu halten.

New Work bedeutet mehr als Homeoffice

Dabei gilt es, die positiven Begleiterscheinungen von New Work stärker in den Mittelpunkt zu rücken. Für Amrhein geht es nicht darum, rund um die Uhr erreichbar zu sein oder aus dem Homeoffice zu arbeiten. Hinter New Work stecke vielmehr auch die Aufgabe, sich aus langfristigen Arbeits- und Produktzyklen zu befreien. Immer wieder etwas Neues zu erlernen, könne dann schnell als Verpflichtung wahrgenommen werden.

New Work

Der Begriff geht zurück auf den Sozialphilosophen Frithjof Bergmann, der ein alternatives Arbeitsmodell entwickelte. Für ihn stand fest: Der Fokus sollte auf der Entfaltung der eigenen Persönlichkeit und Kreativität liegen. Was Bergmann bereits vor Jahrzehnten beschäftigte, wird heute umsetzbar – und zwar sowohl technologisch, als auch gesellschaftlich. Mittlerweile bezeichnet NEW WORK die Arbeitsweise der heutigen Gesellschaft im globalen und digitalen Zeitalter, die durch mehr Freiheit, Selbstbestimmtheit und Teilhabe an der Gemeinschaft definiert wird. Maßgebliche Veränderungen finden in der Struktur von Arbeit und in unserer Einstellung zur Arbeit statt.

Die Chancen, die das lebensbegleitende Lernen für jeden einzelnen Menschen birgt, sollten jedoch nicht in den Hintergrund rücken. „Ich kann aus eigener Erfahrung sagen: Ich würde es immer wieder so machen. Ich bin sehr zufrieden mit meinem Leben, und auch wenn es manchmal hart war, berufsbegleitend zu lernen, hat es sich ausgezahlt – jedes einzelne Mal“, fasst der Pädagoge seinen bisherigen Werdegang zusammen.

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Redaktion-SGD


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