Unterschiede zwischen Handwerksmeister und Industriemeister

Welche Gemeinsamkeiten haben die beiden Titel?

Beide Titel weisen die beruflichen Kenntnisse und Erfahrungen nach und sind die Grundlage zur Führung eines Betriebs. Zudem dürfen Meister:innen auch Auszubildende ausbilden. Um an der Prüfung teilnehmen zu können, muss in beiden Fällen mehrjährige Berufserfahrung nachgewiesen werden. Im Europäischen Qualifikationsrahmen stehen beide Abschlüsse auf Stufe 6 und damit auf dem gleichen Niveau wie ein Bachelor oder ein Fachwirt.

Auf beide Prüfungen kann man sich in Lehrgängen vorbereiten. Die Aufstiegsfortbildung muss meist selbst bezahlt werden, es gibt jedoch Zuschüsse wie das sogenannte Aufstiegs-BAföG oder die Bildungsprämie des Bildungsministeriums. Meister erweitern auf jeden Fall ihre beruflichen Möglichkeiten und können mehr Verantwortung übernehmen. Darüber hinaus kann mit beiden Titeln später studiert werden, und auch andere Weiterbildungsmöglichkeiten eröffnen sich durch den Meistertitel.
 

Wie unterscheiden sich die Ausbildungen und Prüfungen zum Meistertitel?

Die Prüfung zum Industriemeister findet bei der Industrie- und Handelskammer statt, während Handwerksmeister:innen ihre Abschlussprüfung bei der Handwerkskammer ablegen. Je nach Titel und Branche sind Aufwand und Dauer der Vorbereitung auf die Prüfung unterschiedlich. Ein deutlicher Unterschied ist wohl, dass Handwerksmeister:innen nach der Prüfung häufiger selbstständig arbeiten als Industriemeister:innen, obwohl auch sie diese Möglichkeit haben. Im Handwerk gibt es allerdings die sogenannte Meisterpflicht. Dies besagt, dass in vielen Branchen für ein eigenes Handwerksunternehmen der Meistertitel vorausgesetzt wird.

In der Weiterbildung ist der betriebswirtschaftliche Anteil beim Handwerksmeister größer. Handwerksmeister:innen müssen vier Teilprüfungen absolvieren, und die Fortbildung dauert oft länger. Vier Monate bis zwei Jahre in Vollzeit sind nicht unüblich. Die Zeit variiert je nach Branche. Im ersten und zweiten Teil der Prüfung wird theoretisches und praktisches Fachwissen abgefragt. Im dritten Teil geht es um Betriebswirtschaft und Recht. Der vierte Teil ist eine Klausur sowie ein praktischer Teil im Bereich der Berufs- und Arbeitspädagogik.

Die Vorbereitungskurse zum Industriemeister sind meist in einen fachlichen und einen fachübergreifenden Teil eingeteilt. Die Meisterprüfung in diesem Bereich umfasst somit nur zwei Teile. Dabei ist die Basisqualifikation (BQ) der fachübergreifende Teil, und die handlungsspezifische Qualifikation (HQ) ist der fachspezifische Teil. Um am zweiten Prüfungsteil teilnehmen zu dürfen, muss der/die angehende Industriemeister:in zudem einen AdA-Schein, also einen Ausbilderschein, vorlegen. Mit diesem ist er berechtigt, Lehrlinge auszubilden.

Die Basisqualifikation umfasst Themen wie Rechtsbewusstes Handeln, Zusammenarbeit im Betrieb, Betriebswirtschaftliches Handeln, Methoden der Information und Kommunikation und Naturwissenschaftliche Gesetzmäßigkeiten (NTG). Die Themen der handlungsspezifischen Qualifikation sind je nach Fachgebiet verschieden. Hier geht es beispielsweise um Materialien, Produktionsweisen oder Technologien. Je nach Fachrichtung dauert die Fortbildung drei bis zwölf Monate in Vollzeit. Die IHK-Termine sind zweimal im Jahr bundesweit vorgegeben. Bei der Prüfung müssen Klausuren sowie mündliche Prüfungen und eventuell ein Praxisteil absolviert werden.
 

Gibt es Unterschiede im Gehalt beim Titel Industriemeister oder Handwerksmeister?

Die Einkommen sind je nach Branche, Berufserfahrung oder Betriebsgröße unterschiedlich. Zudem sind Handwerksmeister:innen oft selbstständig. Hier hängt das Gehalt von zahlreichen Faktoren wie dem wirtschaftlichen Erfolg ab. Industriemeister:innen können durchschnittlich 3.200 Euro brutto verdienen, aber die Gehaltsunterschiede sind je nach Branche zum Teil sehr groß. Auch beim Handwerksmeister gibt es sehr große Unterschiede. Die Gehälter von angestellten Handwerksmeister:innen können zwischen 2.500 Euro und 3.500 Euro, aber auch deutlich darüber liegen.
 

Wie wird entschieden, welcher Titel der passende ist?

Je nach Branche ist vorgegeben, welcher Titel der richtige ist. Der Handwerksmeister gilt für Handwerksberufe, während der Industriemeister für Aufgaben in der Produktion vorgesehen ist. Wer die Voraussetzungen zum Industriemeister, beispielsweise eine technische Ausbildung oder eine Ausbildung im Metallbereich vorweisen kann, sollte sich für diese Aufstiegsfortbildung entscheiden. Für Dachdecker:innen, Maler:innen, Friseur:innen oder Gesell:innen aus einem anderen Handwerk ist der Handwerksmeister die richtige Weiterbildung.
 

Wann ist der Meisterabschluss zum Industriemeister passend?

Der Industriemeister ist ein Abschluss, der auf die industrielle Produktion zugeschnitten ist. Viele Industriemeister:innen arbeiten als Produktionsleiter:innen in größeren Unternehmen. Auf jeden Fall ist die Weiterbildung ein Schritt auf der Karriereleiter, denn Industriemeister:innen können komplexe Aufgaben übernehmen. Oft müssen beispielsweise Arbeitsabläufe organisiert und die Produktion optimiert werden. Viele Industriemeister:innen tragen mehr Verantwortung, was sich auch im Gehalt widerspiegelt.
 

Wann ist der Meisterabschluss zum Handwerksmeister passend?

Handwerksmeister:innen sind oft selbstständig oder arbeiten in einem kleineren Handwerksbetrieb. Dort haben sie meist Führungsaufgaben und sind auch für die Mitarbeiter:innen verantwortlich. Handwerksmeister:innen sind Spezialist:innen in ihrem Handwerk und gleichzeitig Ausbilder:innen. Viele Handwerksmeister:innen, insbesondere mit eigenem Betrieb, müssen die unterschiedlichsten Aufgaben von Büroarbeit über Materialbeschaffung bis zu Kundenberatung übernehmen. In größeren Unternehmen leiten Handwerksmeister:innen ganze Baustellen oder Abteilungen.

Technologiefortschritte und Strukturwandel in der Industrie führen dazu, dass viele Hierarchiestufen in metallverarbeitenden Betrieben entfallen. In dieser Situation übernehmen Industriemeister und Industriemeisterinnen  größere Führungsverantwortung.

 


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