Russisch lernen

Warum überhaupt Russisch lernen?

Mehr als 210 Millionen Menschen, davon rund 150 Millionen Muttersprachler, sprechen Russisch. In Europa ist Russisch eine der am weitesten verbreiteten Sprachen. Russisch wird nicht nur in Russland selbst gesprochen, sondern als Erst- oder Zweitsprache in vielen Nachfolgestaaten der Sowjetunion, wie der Ukraine, Kasachstan oder Belarus. In einigen dieser Staaten ist Russisch eine der Amtssprachen. Zudem ist die russische Sprache auch in Ländern wie Deutschland, den USA oder Israel oft zu hören. Zwar sind die einzelnen Dialekte ein wenig unterschiedlich, dennoch können sich Menschen, die Russisch sprechen, aber aus unterschiedlichen Ländern kommen, oft gut miteinander verständigen.

 

Besonderheiten beim Lernen der russischen Sprache

Russisch ist eine slawische Sprache und beispielsweise mit dem Polnischen verwandt. Wie viele slawische Sprachen ist auch das Russische stark flektierend, das heißt, die grammatikalische Rolle eines Wortes im Satz wird durch eine starke Beugung ausgedrückt. Um den Kasus, Genus oder Singular und Plural auszudrücken, werden Suffixe (Endungen) verwendet. Eine weitere Besonderheit der russischen Sprache ist beispielsweise, dass es weder einen bestimmten noch einen unbestimmten Artikel gibt. Ob ein Wort neutral, männlich oder weiblich ist, erkennt man an der Endung des Wortes. Auch der Artikel erschließt sich aus der Endung. Anfänger:innen gewöhnen sich beim Lernen der russischen Sprache rasch an die Besonderheiten.

 

Das russische Alphabet verwendet kyrillische Buchstaben

Der erste Schritt beim Russisch lernen ist die Schrift. Zunächst sollte man sich das kyrillische Alphabet gut einprägen, denn die Buchstaben sind anders als beim lateinischen Alphabet. Beispielsweise ist ein lateinisches „H“ im kyrillischen Alphabet ein „N“ und ein lateinisches „P“ sieht wie ein „R“ aus. Dazu kommen Buchstaben wie „З“, die deutschen Muttersprachlern wenig vertraut sind. Grammatik und Aussprache sollten erst später gelernt werden. Jedoch können erste Vokabeln schon beizeiten geübt werden. 

Das russische Alphabet kennt 33 Buchstaben. Neben zehn Vokalen und 21 Konsonanten gehören ein Weichheits- und ein Härtezeichen dazu, die vor dem jeweiligen Buchstaben stehen. Einige Buchstaben sehen aus wie die lateinischen Buchstaben im Deutschen und werden auch ähnlich ausgesprochen. Bei der korrekten Aussprache der kyrillischen Buchstaben helfen die Lautschrift oder Audiodateien weiter.

 

Die russische Aussprache

Die Aussprache des Russischen ist für Anfänger:innen beim Russisch lernen zunächst oft gewöhnungsbedürftig. Allerdings ist die Schrift der Aussprache nicht unähnlich. Vereinfacht gesagt, werden viele Wörter so ausgesprochen, wie sie geschrieben werden. Durch bestimmte Buchstabenkombinationen ergeben sich bestimmte Laute. Einige Buchstaben werden in bestimmten Wörtern anders ausgesprochen als in anderen. Eine feststehende Betonung gibt es nicht. Die jeweilige Betonung ist damit theoretisch auf jeder Silbe möglich. Beim Vokabeln-Lernen sollten Sie daher gleich die richtige Betonung mitlernen, denn eine falsche Betonung kann leicht zu Missverständnissen führen. In vielen Lehrbüchern ist bei der Lautschrift im Vokabelteil die betonte Silbe mit einem Akzent versehen.

Das gerollte „R“ im Russischen ist für viele Sprachenlernende ungewöhnlich, aber ein besonders wichtiges Element der russischen Sprache. Der Laut lässt sich gut üben, indem man die Zungenspitze hinter die oberen Schneidezähne legt. Dann atmen Sie aus und bringen so die Zunge zum Vibrieren. Die Zunge sollte zwei- bis viermal an die Stelle hinter den Schneidezähnen schlagen. auch mit den S-Lauten haben viele Menschen beim Russisch lernen am Anfang Schwierigkeiten. Das Wort „sievodnia“ (heute) wird mit einem weichen „S“ gesprochen, was für deutsche Muttersprachler:innen am Anfang oft eine Hürde ist. Das „S“ im Vornamen Sascha wird dagegen härter ausgesprochen.

 

Womit fängt man beim Russischlernen an?

Mittlerweile gibt es neben Sprachkursen auch online einige Möglichkeiten, Russisch zu lernen, beispielsweise mit Lernvideos. Online-Sprachkurse bei einer Fernschule sind ideal, um zeitlich flexibel eine neue Sprache zu lernen. Die Lernenden können sich dabei neben Beruf und Familie ihre Zeit frei einteilen. Der erste Schritt sollte das kyrillische Alphabet sein. Danach können Sie sich an die Aussprache, den Wortschatz oder die Konjugation von Verben wagen. 

 

7 Tipps, wie man als Anfänger:in schnell Russisch lernen kann

Zu Beginn reichen schon wenige Minuten Lernzeit pro Tag aus, wenn Sie schnell Russisch lernen wollen. Die ersten Erfolge zeigen sich meist sehr schnell, denn die ersten Vokabeln aus dem Alltag sind rasch gelernt. Danach geht es Stück für Stück mit Grammatik, Aussprache und Wortschatz weiter. Anfänger:innen können über den Sprachkurs hinaus noch einiges selbst tun, um ihre Sprachkenntnisse rasch auszubauen. 

Tipp 1: Regelmäßig Russisch lernen hilft, das Gelernte schneller und langfristig zu behalten

Die Regelmäßigkeit spielt beim Lernen eine große Rolle. Vor allem Vokabeln müssen immer wieder wiederholt werden, bis sie im Langzeitgedächtnis verankert sind. Langfristig ist es motivierender, jeden Tag fünf Minuten zu lernen, als einmal die Woche zwei Stunden. Zudem bieten Kurse an einer Sprachschule und vor allem Online-Kurse von zu Hause aus den Lernenden viel Flexibilität. Eine gute Wahl ist hier der Russisch

Tipp 2: Das kyrillische Alphabet und russische Vokabeln lernen, um den Wortschatz zu erweitern

Sinnvoll ist, vor dem Vokabeln-Lernen das kyrillische Alphabet zu lernen. Die ersten Vokabeln beim „Russisch lernen für Anfänger“ sollten alltägliche Begriffe sein, mit denen Sie rasch schon eine kleine Unterhaltung führen können. Auch Vokabeln rund ums Einkaufen oder den Besuch im Restaurant sind für den Anfang sehr gut. Ideal sind Lernmethoden mit Karteikarten oder Vokabellisten, um die Vokabeln ständig zu wiederholen. Sinnvoll ist es, vor dem Vokabeln lernen das kyrillische Alphabet zu lernen.

Viele Wörter aus dem Russischen sind dem Polnischen oder dem Ukrainischen ähnlich. Wer bereits eine dieser Sprachen beherrscht, hat beim Russischlernen einen kleinen Vorteil. Während beispielsweise „Hallo“ im Ukrainischen „Pryvit“ heißt, ist es im Russischen „Privet“. „Guten Tag“ heißt auf Polnisch „Dobry dzień”, auf Russisch „Dobry den'“.

Tipp 3: Russisches Radio, Fernsehen oder Podcasts verbessern das Hörverständnis

Radio, Fernsehen oder Podcasts helfen dabei, das Hörverständnis zu verbessern. Dies lässt sich gut in den Alltag integrierten. Eine Alternative sind russische Filme, unter denen es viele Klassiker gibt. Am Anfang sind hier deutsche Untertitel hilfreich. Radio und Fernsehen aus einem russischsprachigen Land können Sie auch über das Internet empfangen.

Tipp 4: Die Grammatik der russischen Sprache lernen

Grammatik ist der Teil beim Sprachenlernen, der vielen wohl am wenigsten Freude macht. Dennoch wird die Grammatik benötigt, um ein grundlegendes Verständnis für die russische Sprache zu bekommen. Ein Aspekt ist hier, die russische Konjugation zu lernen. Die russischen Verben haben zwei Formen, die anzeigen, ob eine Handlung vollendet oder unvollendet ist. Dies kann am Anfang ungewohnt sein. Allerdings gibt es im Russischen nur drei Zeiten (Tempi): Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft.

Eine weitere Besonderheit ist, dass es in der russischen Sprache eine Kategorie der Belebtheit gibt. Bei der Deklination wird nicht nur nach dem Geschlecht eines Wortes unterschieden, sondern auch nach Lebewesen und unbelebten Substantiven, also Sachen. Beim Russischlernen gibt es eine ganze Reihe an Regeln zu beachten, die allerdings recht logisch sind und sich mit etwas Geduld gut lernen lassen.

Tipp 5: Mit Muttersprachlern die russische Aussprache üben

Ideal, um schnell Russisch zu lernen, ist, die Sprache praktisch anzuwenden. Vielleicht haben Sie russische Muttersprachler im Bekanntenkreis, mit denen Sie sich auf Russisch unterhalten können, um die russische Aussprache zu üben. Bei einer Reise in ein russischsprachiges Land lernen Sie nicht nur die Sprache, sondern auch Land und Leute kennen. Eine weitere Möglichkeit sind Sprach-Tandems, die es mittlerweile in vielen größeren Städten gibt. Bei einem Sprach-Tandem finden sich ein deutsche und ein russische Muttersprachler zum gemeinsamen Üben zusammen.

Tipp 6: Haben Sie Geduldig beim Russisch lernen

Russisch zu lernen, ist für viele eine große Herausforderung, vor allem die Aussprache erfordert ein wenig Übung. Sie sollten sich daher von Rückschlägen nicht entmutigen lassen! Deutsche Muttersprachler:innen brauchen aufgrund der Besonderheiten der russischen Sprache etwas Geduld beim Lernen. Aber je größer die Motivation, desto leichter fällt das Lernen. 

Tipp 7: Haben Sie keine Angst vor Fehlern!

Wer eine Sprache neu erlernt, macht zu Beginn Fehler. Das ist vollkommen normal und keine Katastrophe. Ein typischer Anfängerfehler bei vielen Sprachen sind sogenannte „falsche Freunde“. So bedeutet im Russischen beispielsweise „familia“ („фамилия“) nicht etwa Familie, sondern Nachname. Aus Fehlern lernt man, und auch daraus werden Sie ein noch besseres Verständnis für die russische Sprache bekommen.

Wir wünschen Ihnen viel Freude und Erfolg beim Lernen der russischen Sprache!


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