10 Lerntipps fürs Studium
Wer das Studium an einer Universität oder Hochschule ohne größere Probleme absolvieren möchte, muss vor allem eins tun - Prüfungen und Klausuren bestehen. Dabei ist die richtige Lernmethode, um die Lerninhalte zu verstehen und sich zu merken wichtig. Genau an dieser Stelle kommt es häufig zu Problemen, denn schnell steigt der Frust und eine Blockade baut sich auf. „Das kriege ich nie hin“ ist der leitende Gedanke in solchen Situationen.
Während diese Problematik bereits in der Schule auftreten kann, tritt sie verstärkt im Studium auf. Daran sind vor allem die Unterschiede zwischen der Schule und dem Studium schuld, denn Lernen ist in diesem ganz anders konzipiert. Das richtige Lernen und die richtigen Lerntechniken sind somit das A und O für ein erfolgreiches Absolvieren. Mit diesen Lerntipps kann dies einfach funktionieren!
Von der Schule ins Studium – das ändert sich
Das Studium ist ein Umbruch in einen neuen Abschnitt des Lebens. Eine Vielzahl an Aspekten ändern sich hierbei. So unterscheiden sich die Menschen, mit denen man sich umgibt, der Wohnort und vor allem das akademische Umfeld.
Im Vordergrund steht die Art und Weise wie Lernstoffe vermittelt werden. Während in der Schule Mitarbeit ein großer Faktor war, sind die Vorlesungen im Studium als Frontalunterricht zu bezeichnen. Auch unterscheidet sich die Größe der Vorlesungen. So sind Vorlesung mit 80 bis 100 Studierenden die Norm.
Ein weiterer Unterschied bildet die Kontrolle des Lernfortschritts. In der Schule werden Hausaufgaben aufgegeben und gemeinsam besprochen. Abfragen des Gelernten oder von Vokabeln stehen ebenfalls auf dem Tagesablauf. Die Lehrenden kennen im besten Fall die Stärken und Schwächen der Schüler:innen und kann an diesen Stellen gezielt ansetzten. In dem Studium erfolgt dies nicht. Eigenkontrolle und Selbstständigkeit stehen im Vordergrund. Ein enges Zusammenarbeiten mit den Lehrenden ist nur in kleineren Übungen der Fall.
Zudem ist die Prüfungsleistung ein weiterer Unterschied. Im Studium werden lediglich Referate, mündliche oder schriftliche Prüfungen und Hausarbeiten am Ende des Semesters bewertet. So ist pro Modul in den meisten Fällen lediglich eine Prüfungsleistung abzulegen.
So ist Lernen im Studium konzipiert
Der größte Unterschied zum Studium ist die Art des Lernens. Während in der Schule ein fertig strukturierter Lernplan zusammen mit den Schüler:innen abgearbeitet wird, setzt das Studium auf eigenständiges Lernen. Lerninhalte werden in größeren Einheiten vermittelt. Mitschriften und ein späteres Nachlesen werden vorausgesetzt. Oftmals müssen diese Inhalte zudem von den Studierenden umstrukturiert werden, damit sie verständlich und Zusammenhänge deutlich sind. Ein eigenständiges Erarbeiten findet statt.
Die Mittel, mit denen man lernt, unterscheiden sich zudem. Fertige Tafelbilder und Arbeitsblätter aus der Schule sind somit kein Bestandteil mehr. Stattdessen werden Skripte, PowerPoint Präsentationen und empfohlenen Literatur genutzt.
Zeitmanagement im Studium
Eine begrenzte Ressource in jedem Studium ist die Zeit. Ein Werkstudierendenjob, die Freunde und Familie, Haushalt und einfach einmal Zeit für sich selbst konkurrieren mit dem Studium. Schnell ist der Druck hoch und viele Aufgaben müssen gleichzeitig fertiggestellt werden. Damit keiner dieser Aspekte zu kurz kommt, ist es wichtig Zeitmanagement zu betreiben. Grundbaustein hierfür ist die Organisation. Damit Sie dies tun können, müssen Sie feststellen, welche Aufgaben anstehen. Danach können Sie Ihre Zeit einteilen.
Ein hilfreicher Tipp ist es, das Studium wie einen 9-to-5 Job zu betrachten. Ein fester Zeitrahmen entsteht, in welchem Sie genug Zeit für Tätigkeiten außerhalb des Studiums besitzen.
Zudem sollten Sie die Aufgaben priorisieren. Achten Sie auf Dringlichkeit und Wichtigkeit. Dringende und wichtige Aufgaben werden zuerst erledigt. Danach folgen alle dringlichen Aufgaben, die vielleicht nicht so wichtig sind, sowie alle Aufgaben, die wichtig, aber nicht so dringend sind. Unwichtige und nicht dringliche Aufgaben werden hintenangestellt.
Lernen in Lerngruppen im Studium
Gemeinsam Ideen und Wissen austauschen, Unterstützung bei Problemen und Aufgabenaufteilung und das gegenseitige Motivieren sind alles Kennzeichen einer guten Lerngruppe. Zusammen mit Kommiliton:innen lernen hat einige Vorteile. Damit diese voll ausgeschöpft werden ist es wichtig auf einige Punkte zu achten.
Grundlegendes zuerst, die Lernziele und Regeln der Lerngruppe sind vorab zu klären. Für welches Fach oder welche Prüfung wird gelernt? Wie oft trefft ihr euch? Wer koordiniert diese Treffen? Zudem sollte euch für die Lerngruppe ein ruhiger Ort ohne Ablenkungen zur Verfügung stehen.
Eine Größe der Lerngruppe von drei bis vier Kommiliton:innen ist ideal. Dabei sollten alle den gleichen oder zu mindestens ähnliche Lerntypen sein. Wer nicht in Gruppen arbeiten kann, sollte auch nicht an einer Lerngruppe teilnehmen. Weiterhin sollten alle Kommiliton:innen den gleichen Wissensstand besitzen. So verfolgen alle die gleichen Lernziele und können gemeinsam arbeiten. Eine Vorbereitung auf die Termine, beispielsweise das vorherige Lesen der Lernmaterialien, ist ebenfalls wichtig. Wenn all diese geklärt ist, kann das Lernen starten. Mithilfe von Karteikarten kann eine gegenseitige Abfrage erfolgen.
Richtig Mitschriften fürs Lernen im Studium anfertigen
Damit Sie eine erfolgreiche Prüfungsvorbereitung durchleben und die Klausur bestehen, müssen Sie den Grundbaustein in Ihren Mitschriften legen. Die meisten Lehrenden stellen Skripte zur Verfügung. Lernstoffe können hier schnell nachgeschaut werden. Falls die Skripte vor der Vorlesung zur Verfügung gestellt werden, sollten Sie diese vorher herunterladen und überfliegen.
In der Vorlesung sollten Sie darauf achten nur die wichtigen Informationen aufzuschreiben. Stichpunkte reichen hierbei völlig. Ebenfalls sollten Sie sich Fragen aufschreiben. Auch Quellen zum Nachschlagen, Zahlen und Begriffe sowie mögliche Verbindungen zu anderen Inhalten sind von Vorteil.
Nach den Vorlesungen sollten Sie frühzeitig Ihre Mitschriften bearbeiten. Nachlesen steht hier an erster Stelle. Danach können die Informationen erweitert und umstrukturiert werden. Sie sollten darauf achten in Ihren Mitschriften Platz zu lassen, um gegebenenfalls weitere Ergänzungen hinzuzufügen.
Zehn Lerntipps für Ihren Erfolg!
Lerntipp 1: Motivieren Sie sich selbst!
Ein interessantes Lernthema ist die beste Motivation in der Prüfungsvorbereitung. Teilweise muss man sich allerdings mit einem Wissensgebiet beschäftigen, das wichtig, aber uninteressant ist.
Damit motivieren Sie sich selbst:
- Setzen Sie sich ein realistisches Teilziel, z. B. einen Text in einer bestimmten Zeit durchzuarbeiten.
- Überlegen Sie sich eine kleine Belohnung, wenn Sie Ihr Lernziel erreicht haben, z. B. einen Kinobesuch.
- Erstellen Sie ein inneres Bild von Ihrem Erfolg, wie Sie sich über das Erreichte freuen und die Belohnung genießen werden.
Und verlieren Sie nie das große Ziel aus dem Blick, das Sie mit Ihrem Abschluss erreichen wollen. Auch hier hilft Ihnen ein inneres Bild, das Sie bei kleinen Durststrecken visualisieren können: Sie stehen auf dem Gipfel eines Berges, Sie sitzen im Sessel Ihre jetzigen Führungskraft…
Lerntipp 2: Lassen Sie negative Lernerfahrungen hinter sich!
Fehler und Misserfolge gehören zur Schulkarriere. Einige stecken sie besser weg als andere. Negative Lernerfahrungen, wie eine nicht bestandene Klausur, können das Selbstvertrauen schwächen und einen aktuellen Lernerfolg behindern.
Lassen Sie das nicht zu! Sie haben es in der Hand, alte Fehler zu vermeiden und Ihren künftigen Lernerfolg zu organisieren. Dazu brauchen Sie eine positive Grundeinstellung. Entdecken Sie den Spaß am Lernen neu.
Lerntipp 3: Verschaffen Sie sich einen Überblick und behalten Sie ihn!
Ein wichtiger Beitrag zum Lernerfolg leistet eine effektive Organisation. Setzen Sie sich einen Rahmen, der Ihre Lernerfolge unterstützt.
Zu Beginn des Kurses sollten Sie Folgendes beachten:
- Informieren Sie sich über den Lernstoff, den Umfang und die Einteilung.
- Erkundigen Sie sich gleich zu Anfang nach allen benötigten Unterrichtsmaterialien.
- Kümmern Sie sich rechtzeitig um die Prüfungstermine und
- fragen Sie nach, wie die Prüfungen ablaufen werden.
Lerntipp 4: Machen Sie sich einen Lernplan!
Sie haben den Überblick und kennen den Lernumfang. Nun teilen Sie den Lernstoff in sinnvolle Einheiten.
Stellen Sie als Erstes fest, welche Themen mehr Zeit benötigen, weil sie inhaltlich besonders wichtig oder sehr umfangreich sind oder weil sie Ihnen nicht liegen. Diese Lernabschnitte werden – wenn möglich – vorrangig bearbeitet. Planen Sie genügend Zeit ein und vergessen Sie die Pausen zwischen den Lernphasennicht.
Halten Sie sich möglichst genau an den Lernplan, aber bleiben Sie flexibel: Klappt es einmal nicht, weil Sie falsch geplant haben oder etwas Unvorhergesehenes dazwischenkommt, planen Sie um und richten sich neu ein.
Lerntipp 5: Gehen Sie effizient mit Ihrer Zeit um!
Ein weiterer Lerntipp ist der effiziente Umgang mit Ihrer Zeit. Blockieren Sie Lernzeiten im Kalender. Bemessen Sie diese großzügig und versuchen Sie, „Zeitfresser“ zu vermeiden. Dazu gehören:
- ungeordnete oder fehlende Unterlagen sowie Lernmaterialien,
- offene Fragen zum Lerninhalt oder der Kursorganisation.
Überschlagen Sie auch, wie viel Zeit Ihre Alltagspflichten benötigen, und erledigen Sie diese außerhalb der Lernphasen. Auch hier gilt: Haben Sie sich verschätzt, justieren Sie Ihren Zeitplan neu – und Sie haben wieder etwas gelernt.
Lerntipp 6: Gestalten Sie Ihren Lernplatz richtig!
Die äußeren Umstände, wie zum Beispiel die Lernumgebung, tragen zu dem Lernerfolg bei. Beim Lernen sollten Sie sich wohlfühlen und ungestört arbeiten können. Sie brauchen also einen festen Lernplatz, an dem Sie nur lernen und nichts anderes tun. Vermeiden Sie Durchgangsverkehr und damit Ablenkungen. Achten Sie auf ausreichend Platz und eine gute Beleuchtung.
Die Lernmaterialien bleiben in geordneter Form liegen. Bauen Sie aber keine Papierberge oder Bücherstapel um sich herum. Richten Sie sich ein gut funktionierendes Ablagesystem ein, sowohl analog (Schnellhefter, Hängeordner) als auch digital.
Lerntipp 7: Vermeiden Sie Störungen!
Jede Störung von außen, ob Telefon, Social Media oder Anliegen von Familienmitgliedern, unterbricht Ihre Konzentration. Das kostet Lernzeit, denn Sie müssen sich erst wieder ins Thema einfinden.
Verabreden Sie mit der Familie oder Mitbewohner:innen, dass Sie nicht gestört werden. Schalten Sie Telefon und Social Media auf Stand-by und widerstehen Sie der Versuchung, schnell nachzuschauen, ob eine Nachricht angekommen ist. Dies gilt besonders für die Zeit in der Prüfungsvorbereitung.
Lerntipp 8 - Essen Sie gesund, schlafen Sie ausreichend und bewegen Sie sich!
Ein weiterer Lerntipp liegt in der Ernährung. Das Gehirn braucht ständig Zucker zum Denken. Nicht geeignet ist der beliebte Traubenzucker oder Süßigkeiten. Sie geben nur einen kurz anhaltenden Energiekick. Danach fällt der Blutzuckerspiegel stark ab und das Gehirn ist praktisch unterversorgt.
- Nutzen Sie komplexe Kohlenhydrate, die eine gleichmäßige Energieversorgung gewährleisten. Obst, Gemüse, Vollkornbrot und Nüsse sind die ideale Kost.
- Trinken Sie genug, denn ohne ausreichend Flüssigkeit können Sie sich nicht auf Ihren Lernstoff konzentrieren.
- Sorgen Sie für körperlichen Ausgleich, indem Sie sich ausreichend bewegen.
- Gönnen Sie sich ausreichend Schlaf. Denn im Schlaf sortiert sich das Gehirn neu und verknüpft das eben Gelernte mit bereits vorhandenem Wissen.
Lerntipp 9: Gehen Sie Konzentrationsprobleme und Lernblockaden aktiv an!
Jeder hat mal einen Durchhänger. Meist hilft hier eine kurze oder auch längere Pause. Manchmal hilft die Strategie jedoch nicht und eine Lernblockade entsteht schnell.
Gehen Sie diese Situation aktiv an: Stellen Sie sich Ihren Ängsten, schreiben Sie z. B. Ihre negativen Gedanken auf und finden Sie die Ursache heraus: Sind es schlechte Erfahrungen aus der Schul- oder Ausbildungszeit? Oder passt etwas bei Ihrer Lernstrategie nicht?
Prüfen und verbessern Sie eventuell Ihren Lernplan und Ihr Zeitmanagement. Schauen Sie, ob die Lernmethode verbessert werden kann. Vielleicht haben Sie auch die falsche Lerntechnik für Ihren Lerntyp gewählt? Machen Sie einen Spaziergang und denken Sie dabei über Ihre Ziele nach, motivieren Sie sich neu.
Lerntipp 10: Legen Sie regelmäßig Pausen ein!
Nur wer sich auch entspannen kann, schafft sein Lernpensum und hält durch bis zur Abschlussprüfung. Lernpausen sind also ebenso wichtig für die Konzentration wie das Lernen und die Lernmethode selbst.
Machen Sie regelmäßig kleine Pausen: Stehen Sie auf und recken und strecken Sie sich ordentlich. Trinken Sie etwas und gehen wieder an Ihre Arbeit.
Setzen Sie in Ihrer Freizeit ein Gegengewicht zur Lernzeit, entspannen Sie bei Ihrer Lieblingsbeschäftigung und genießen Sie bewusst, was Sie gerne tun.
Häufig gestellte Fragen zu Lerntipps fürs Studium
Wie kann ich meine Zeit effektiv nutzen, um das Studium erfolgreich zu absolvieren?
Um Ihre Zeit effektiv zu nutzen, müssen Sie diese organisieren. Machen Sie sich klar, welche Aufgaben wie viel Zeit benötigen. Seien Sie dabei realistisch. Ebenfalls sollten Sie ihre Lernphasen effektiv nutzen, das heißt ohne Ablenkung und mit einer strukturierten Lernmethode beziehungsweise Lernstrategie. Strukturierte Mitschriften sind ebenfalls wichtig.
Wie kann ich mich besser auf das Lernen konzentrieren und Ablenkungen vermeiden?
Für das Lernen benötigen Sie einen designierten Lernplatz. Dort sollten Sie ohne Ablenkungen arbeiten und Lernmaterialien liegen lassen können. Zudem sollten Sie Ablenkungen wie beispielsweise Social Media oder Ähnliches umgehen, indem Sie Ihr Handy stumm schalten und weglegen.
Wie kann ich mit anderen Studierenden effizient zusammenarbeiten?
Lerngruppen sind sehr nützlich, doch schnell kann Ablenkung herrschen. Damit dies nicht passiert, sollten Sie vor dem ersten Treffen klare Regeln aufstellen. So werden Lernziele, Rollen in der Gruppe, die benötigte Vorbereitung und die Lernmethoden geklärt. Zudem sollten Sie darauf achten, dass der Lernort ruhig ist und keine Ablenkungen bietet.
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