Stress, berufliche und private Belastungen nehmen weiter zu. Viele Menschen in einer schwierigen Lebenssituation sind daher auf der Suche nach Hilfe. Ein:e psychologische:r Berater:in kann eine erste Anlaufstelle sein. Ein:e psychologische:r Berater:in ist kein Arzt oder Psychotherapeut:in, sondern versteht sich als Lebensberater für seine Klient:innen.
Ein:e psychologische:r Berater:in führt also keine Therapie durch, sondern unterstützt seine Klienten, indem er klärende Gespräche führt, in denen die Klient:innen eine Lösung für ihre Probleme finden können. Daher kann das Berufsbild eines/einer psychologische:r Berater:in durchaus mit den Aufgaben eines/einer Seelsorger:in verglichen werden. Der Beruf des/der psychologischen Berater:in fällt unter die nicht geschützten Berufsbezeichnungen. Daher kann sich theoretisch jede:r psychologische:r Berater:in, Lebensberater:in oder Coach nennen. Letztlich arbeiten psychologische Berater:innen in der freien „Psychotherapie“.
Wie wird man psychologische:r Berater:in?
Eine festgelegte Ausbildung zum/zur psychologische:n Berater:in gibt es nicht; auch ein bestimmtes Studium oder eine Ausbildung ist nicht vorgeschrieben. Allerdings bieten einige Bildungsinstitutionen eine schulische Ausbildung im Fernstudium oder Praxisseminare an. In der Ausbildung wird insbesondere theoretisches Grundlagenwissen vermittelt. Auch kognitive Verhaltenstherapie oder Psychosomatik sind Teil der Ausbildung. Sie lernen auch, wie Sie Beratungs- und Coaching-Ziele festlegen. Die Ausbildung dauert etwa 15 Monate.
Ein Zusammenleben als Paar oder Familie birgt Konfliktsituationen. Es gilt, individuelle Interessen und gemeinschaftliches Handeln aufeinander abzustimmen. Zugleich sind die Formen, Beziehungen zu leben, mittlerweile vielfältig geworden. Ebenso nimmt die Zahl alternativer Familienmodelle zu. Um hier für sich den richtigen Weg zu finden, nutzen Paare und Familien zunehmend professionelle Unterstützung.
Daher hat sich die Paar- und Familienberatung in den letzten Jahren als anerkanntes Coaching-Feld etabliert und wird zunehmend nachgefragt. Um sich für diese spannende Aufgabe zu qualifizieren, können Sie bei der SGD aus zwei Kursvarianten wählen:
Suchen Sie einen ersten Einstieg in das Berufsfeld „Coaching“, empfehlen wir Ihnen unseren Gesamtkurs „Psychologische/r Berater/in – Paar- und Familiencoach“. Er befähigt Sie zu qualifizierten Einzel-Coachings und enthält zudem eine Spezialisierung auf das Coaching von Paaren und Familien.
Sie haben bereits einen Abschluss als Personal Coach bei uns oder anderweitig erworben? Dann belegen Sie unseren Aufbaukurs „Paar- und Familiencoach“ und erweitern Sie Ihr Wirkungsfeld.
Wichtige Eigenschaften für psychologische Berater:innen
Freude am Umgang mit Menschen
Interesse an Psychologie
Mindestalter 23 Jahre
Wo kann man psychologische:r Berater:in werden?
Mittlerweile bieten einige Bildungsinstitutionen, darunter auch Fernschulen, die Ausbildung zum psychologischen Berater an. Oftmals sind ein mittlerer Bildungsabschluss und teilweise auch ein Mindestalter als Voraussetzung vorgegeben. Wer bereits Vorkenntnisse in Psychologie hat, ist sicher im Vorteil, aber Vorkenntnisse sind nicht zwingend notwendig.
Die Ausbildung kann unter Umständen über einen Bildungsgutschein gefördert werden. Kosten und Dauer der Ausbildung variieren je nach Bildungsanbieter. Zur Ausbildung gehören psychologische Fachgebiete wie Arbeitspsychologie oder Kinderpsychologie. Zudem werden bestimmte Therapiemethoden behandelt. Oft gibt es auch Module zu Themen wie Trauerbegleitung oder rechtlichen Themen.
Um als Berater:in oder Personal Coach Menschen in schwierigen Lebenslagen weiterhelfen zu können, gibt es auch spezielle Weiterbildungen für psychologische Berater:in im Business-Bereich oder Spezialisierungen, beispielsweise auf die Beratung von Familien und Paaren. Viele Berater sind bereits in anderen psychologischen oder sozialen Bereichen tätig und erweitern durch die Ausbildung ihre Fachkenntnisse. Die Ausbildung kann auch mit dem Lehrgang zum Heilpraktiker für Psychotherapie kombiniert werden.
Aufgaben der psychologischen Berater:in
In Beratungsgesprächen versuchen psychologische Berater:innen gemeinsam mit Klient:innen eine Lösung für dessen Probleme zu finden. Je nach Krankheitswert oder Entwicklungsanliegen können diese ganz unterschiedlich ablaufen. Die Gespräche sollten aber stets neutral und wertschätzend stattfinden. In der Ausbildung hat der/die Berater:in bestimmte Beratungs- und Fragetechniken erlernt, um damit im Gespräch individuelle Lösungsansätze finden zu können.
Zu einem/einer psychologischen Berater:in kommen Menschen, die vor einer schweren Entscheidung stehen oder nicht wissen, wie sie ein Problem lösen können. Eine psychische Erkrankung haben diese Klienten meist nicht, allerdings kann auch dies der Fall sein. Leidet ein Klient beispielsweise an einer Depression, wäre fachliche Hilfe durch einen/eine Psycholog:in sinnvoller. Der/Die psychologische Berater:in möchte die Lebensqualität seines Klient:innen verbessern und diesen Anregungen geben, seine aktuelle Situation zu hinterfragen und besser zu verstehen. Strategien zur Bewältigung der Situation werden gemeinsam erarbeitet.
Psychologische Berater:innen können oft weiterhelfen, bevor eine psychische Erkrankung entsteht. Viele machen sich mit einer eigenen Praxis selbstständig, andere sind in einer Firma fest angestellt und betreuen dort die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Verdienst von psychologischen Berater:innen
Die Gehaltsmöglichkeiten hängen davon ab, wo der Coach arbeitet. Ein Gehaltsreport im Internet gibt eine erste Übersicht. Angestellte psychologische Berater:innen können im Schnitt 43.100 Euro brutto jährlich verdienen. Die Gehaltsspanne liegt bei 35.800 Euro bis 52.000 Euro im Jahr. Mit mehr Berufserfahrung kann ein Coach in höhere Entgeltgruppen aufsteigen. Mit einem Masterabschluss zusätzlich zur Ausbildung sind die Verdienstmöglichkeiten höher.
Allerdings arbeiten viele psychologische Berater:innen selbstständig und auf Honorarbasis, sodass hier genaue Aussagen zum Verdienst schwer sind. Hier kommt es insbesondere darauf an, auf welche Beratungsbereiche sich der/die Beraterin spezialisiert hat, die Erfahrungsstufe und den Kundenstamm.
Warum es sich lohnt, psychologische:r Berater:in zu werden
Viele Menschen brauchen heute in belastenden Lebenssituationen Hilfe – unabhängig von einer psychischen Erkrankung. Oft brauchen sie nur mal „jemanden zum Reden“. Berufliche und familiäre Belastungen, beispielsweise durch eine Scheidung oder aufgrund zu pflegender Angehöriger, nehmen zu, und Menschen suchen nach Lösungen und Ratschlägen durch Außenstehende.
Der Bedarf nach psychologischer Hilfe ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Die Aufgabenfelder und Spezialisierungen könnten in den nächsten Jahren weiter zunehmen, denn in vielen belastenden Situationen hilft letztlich nur professionelle Hilfe weiter. Daher sind psychologische Berater:innen und Coaches gefragt wie nie.
Viele arbeiten präventiv und schließen damit eine Lücke im Gesundheitssystem zwischen Ärzten und Psychologen. Denn bestimmte Therapien werden von den Krankenkassen nicht bezahlt und werden daher von Psychotherapeut:innen gar nicht erst angeboten. Auch diese Lücke können psychologische Berater:innen und Coaches füllen.
Mit dem Infopaket erhalten Sie unser Kursprogramm, zwei Kursguides mit wichtigen Informationen und einem Auszug aus den Lernmaterialien sowie weiterführende Informationen zu unseren Services und Fördermöglichkeiten.