E-Learning
Was ist E-Learning?
E-Learning wird auch als Electronic Learning oder E-Lernen bezeichnet. Der Begriff kommt aus dem Englischen und heißt elektronisch unterstütztes Lernen oder nur elektronisches Lernen. E-Learning beschreibt damit alle Lernformen, die durch elektronische, technische oder digitale Medien unterstützt werden. Dazu zählen die Präsentation und Distribution der Lernmaterialien wie auch die Kommunikation mithilfe elektronischer Medien im Kontext von Lehr- und Lernsettings. E-Learning-Elemente gehören zunehmend zum festen Bestandteil des Lernens an Fernschulen.
Die Begriffsbestimmung des E-Learnings hat allerdings noch keine allgemein anerkannte Definition. Deswegen wird versucht, E-Learning durch verschiedene Facetten zu beschreiben. Diese umfassen Lerninhalte, Multimedialität, Interaktivität und Flexibilität. Darunter ist Folgendes zu verstehen:
Multimedialität
Mit Multimedialität bezeichnet man den Einsatz unterschiedlicher Medien, z. B. in einem Lernangebot. Beispiele sind die Kombination von Bildern, Texten, Videos, interaktiven Anwendungen usw. Diese Vielfalt unterstützt die Wissensvermittlung und berücksichtigt unterschiedliche Lerntypen.
Multimodalität
Unter Multimodalität versteht man die parallele Nutzung unterschiedlicher Sinneskanäle zum Empfangen von Informationen und Wahrnehmen von Sinneseindrücken. Umgesetzt wird dies im Bereich E-Learning meist durch eine Kombination von Ausgabeformaten, die unterschiedliche Sinnesorgane bedienen. Ein Beispiel ist die Kombination von Texten und Bildern für den visuellen Kanal mit Audioformaten für den auditiven Kanal, wie z. B. in Videos, Videokonferenzen oder Animationen.
Interaktivität
Interaktivität bezeichnet die Möglichkeit des Benutzers, mit dem Lerninhalt zu interagieren. Dabei unterscheidet man verschiedene Stufen der Interaktivität: In der einfachsten Stufe kann der Lernende z. B. über die Navigation Inhalte auswählen. In der höchsten Stufe kann er Inhalte sogar verändern oder selbst gestalten. Interaktive Anwendungen sind z. B.
- Animationen
- Simulationen
- "Serious Games"
- Interaktive Übungen
- 3D-Welten, wie virtuelle Labore
Teilweise kommen hierbei auch VR-Brillen oder Quizze zum Einsatz, um die Lerninhalte für die Lernenden abwechslungsreich zu gestalten.
Multicodalität
In multicodierten Angeboten wird ein Lerninhalt in verschiedenen Arten dargestellt. Beispiele sind die Darstellung einer Formel oder Tabelle auch als Grafik oder Kurvendiagramm, um die kognitive Rezeption des Inhaltes durch die Lernenden zu unterstützen. Multicodalität berücksichtigt auch Aspekte der Barrierefreiheit, indem z. B. Texte als Audiodateien zur Verfügung gestellt werden. Dadurch können Lernplattformen den individuellen Bedürfnissen unterschiedlicher Lerntypen gerecht werden.
Welche Formen des E-Learnings gibt es?
In den letzten Jahren haben sich verschiedene E-Learning-Formen entwickelt. Gute E-Learning-Angebote berücksichtigen die Bedarfe der Zielgruppen, die Anforderungen des Lernprozesses und die zu vermittelnden Lerninhalte. Beispiele solcher E-Learning-Formen, die auch im Rahmen eines Kursangebotes kombiniert werden können, sind:
Blended Learning
Blended Learning kombiniert Präsenzveranstaltungen mit Online-Phasen. Ziel ist es, das Beste aus beiden Welten zu vereinen. So kann beispielsweise die Wissensvermittlung im Präsenzunterricht stattfinden, während die Anwendung des Wissens in der darauffolgenden Online-Selbstlernphase erfolgt. Diese Lernform bietet den Vorteil, dass sie sowohl auf individuelle Lerntypen als auch auf den Lernfortschritt der Teilnehmenden eingeht.
Virtual Classroom (virtuelles Klassenzimmer)
Präsenzveranstaltungen können auch als virtuelle Präsenzsitzungen abgehalten werden. Diese finden in Form von Webinaren oder mithilfe virtueller Klassenzimmer-Tools statt. Lernende können sich per Audiokanal und Chat austauschen, Fragen stellen und gemeinsam an Lernmaterialien arbeiten. Dabei bleibt die Flexibilität für die Lernenden erhalten, da diese Angebote von jedem Endgerät mit Internetzugang genutzt werden können.
Virtuelle Lehre
Neben Blended-Learning-Angeboten existieren auch reine Online-Angebote. Diese kombinieren oft Lernplattformen mit multimedialen Elementen wie Videos, Lernprogrammen und Studienheften. Besonders bekannt sind Massive Open Online Courses (MOOCs), die weltweit angeboten werden und flexible Lernformen ermöglichen.
Learning Communities
In Learning Communities können Lernende in Gruppen zusammenarbeiten, um Informationen auszutauschen und Lerninhalte gemeinsam weiterzuentwickeln. Mithilfe von Foren, Wikis oder Chats fördern solche Gruppen die Interaktivität und die soziale Komponente des Lernprozesses.
Computer-Supported Cooperative Learning
In computergestützten kooperativen Lernsettings entwickeln Lernende gemeinsam Inhalte oder führen Projekte in Kleingruppen durch. Dabei kommen Tools wie Foren, Videokonferenzen oder Projektmanagementsoftware zum Einsatz, um den Lernfortschritt strukturiert zu dokumentieren.
Vergleich von E-Learning-Formen
Lernform | Vorteile | Beispiele |
---|---|---|
Blended Learning | Kombination von Präsenz und Online; Flexibilität und persönliche Interaktion | Präsenzveranstaltungen mit Online-Phasen |
Virtual Classroom | Synchrones Lernen; Interaktiver Austausch mit Lehrenden und Lernenden | Webinare, Videokonferenzen |
Reine Online-Kurse | Maximale Flexibilität; Orts- und zeitunabhängiges Lernen | MOOCs, Online-Studiengänge |
Learning Communities | Fördert den Austausch und die Zusammenarbeit | Foren, Wikis, Gruppenprojekte |
Computer-Supported Cooperative Learning | Gemeinsame Entwicklung von Inhalten; Kollaboration in Kleingruppen | Projektmanagement-Tools, gemeinsame Dokumentenbearbeitung |
Was sind die Vorteile beim E-Learning?
Werden die Möglichkeiten von E-Learning sinnvoll genutzt, entstehen gegenüber dem konventionellen Lernen viele Vorteile:
- Zeitliche Unabhängigkeit: Lernende können selbst entscheiden, wann sie Lerninhalte bearbeiten, und so ihren Lernprozess individuell gestalten.
- Ortsunabhängigkeit: E-Learning ermöglicht es, von jedem Endgerät mit Internetzugang auf Lernmaterialien zuzugreifen.
- Bessere Lernerfolge: Durch die Multimedialität und Anpassung an individuelle Lerntypen wird die Wissensvermittlung verbessert.
- Eigener Rhythmus: Lernende bestimmen ihr Tempo selbst und können Lerninhalte bei Bedarf wiederholen.
- Kostenersparnis: Digitale Lernmaterialien sind oft günstiger und aktueller als gedruckte Alternativen.
- Gleichbleibende Qualität: E-Learning-Angebote liefern konsistente Inhalte, unabhängig von äußeren Faktoren wie Dozierenden.
Welche Techniken kommen beim E-Learning zum Einsatz?
Im Rahmen von E-Learning-Angeboten werden verschiedene Technologien und Medien verwendet, um didaktische Szenarien zu realisieren:
- Learning-Management-Systeme (LMS): LMS oder Lernplattformen stellen Materialien bereit und fördern die Kommunikation zwischen Lehrenden und Lernenden.
- Web-based Trainings (WBTs): Diese interaktiven Lernprogramme kombinieren Videos, Texte und Übungen, um die Wissensvermittlung zu unterstützen.
- Virtuelle Labore und Simulationen: Besonders in naturwissenschaftlichen Bereichen kommen solche Tools zum Einsatz, um praxisnahe Szenarien zu schaffen.
- Virtual- und Augmented-Reality-Anwendungen: Diese Technologien fördern die Interaktivität und ermöglichen immersive Lernerfahrungen.
E-Learning verbindet somit die Vorteile moderner Technologie mit den Anforderungen individueller Lernprozesse und bietet eine flexible, multimediale und effektive Alternative zu traditionellen Lernmethoden.
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