Abendschule

Was ist eine Abendschule

In Deutschland gibt es zahlreiche Abendschulen und Kollegs, an denen Schulabschlüsse nachgeholt oder höhere berufliche Qualifikationen erworben werden können. Mit einer guten schulischen Ausbildung erschließen sich Ihnen ganz neue berufliche Möglichkeiten.

Abendschulen und Kollegs bieten die Möglichkeit, auf dem zweiten Bildungsweg Abschlüsse nachzuholen. Ihre Qualifikationsangebote richten sich in der Regel an berufstätige Menschen. Sie sind eine hervorragende Möglichkeit, neben der Berufstätigkeit einen Schulabschluss nachzuholen und einen weiteren Karriereschritt zu wagen. An verschiedenen Bildungsstätten wie beispielsweise einem Abendgymnasium können in den Abendstunden, häufig auch am Wochenende, Schulabschlüsse nachgeholt und Fort- bzw. Weiterbildungen absolviert werden.

Die Ausbildungen an Abendschulen schließen in der Regel mit staatlichen Prüfungen ab und werden durch ein anerkanntes Zeugnis bestätigt. Üblicherweise genießen diese Abschlüsse deutschlandweit Anerkennung.

Welche Formen der Abendschule gibt es?

Es gibt unterschiedliche Formen von Abendschulen. Von einem Hauptschulabschluss über den Realschulabschluss bis hin zur Fachhochschulreife und der allgemeinen Hochschulreife können an Abendschulen verschiedene Abschlüsse erzielt werden. Alle Formen haben das Ziel, Erwachsenen die Möglichkeit zu gewähren, einen Schulabschluss nachzuholen, sie mit besseren Chancen auf dem Arbeitsmarkt auszustatten und damit auch ein höheres Gehalt in Aussicht zu stellen. 

In einer einjährigen Ausbildung können Erwachsene an landesweiten Abendhauptschulen den Hauptschulabschluss nachholen. An der Abendhauptschule erwerben sie den Abschluss der 9. Klasse und sind zum Besuch von Berufsschulen zugelassen.

An Abendrealschulen werden Erwachsene zum mittleren Schulabschluss geführt. In der Regel dauert eine Abendrealschule zwei Jahre. Nach erfolgreichem Abschluss wird die 10. Klasse absolviert. Damit ist ein erweiterter Realschulabschluss verbunden, der einen weiterführenden Schulbesuch an Gymnasien, den Zugang zu Fachoberschulen sowie deutlich verbesserte Berufschancen ermöglicht.  

Innerhalb von drei Jahren können Erwachsene am Abendgymnasium die allgemeine Hochschulreife bzw. das Abitur erwerben. Es ist der höchste schulische Abschluss und berechtigt zum Studium an einer Fachhochschule oder einer Universität im In- oder Ausland. Erwachsene, die dieses Ausbildungsziel anstreben, müssen mindestens 19 Jahre alt sein, eine abgeschlossene Berufsausbildung bzw. eine mindestens zweijährige geregelte Berufstätigkeit nachweisen können und während der Ausbildung berufstätig sein. 

An Kollegs kann ebenfalls die allgemeine Hochschulreife erlangt werden. Im Unterschied zum Abendgymnasium handelt es sich bei einem Kolleg jedoch um eine Vollzeitschule. Auch an Fernschulen wie der sgd können Sie verschiedene Bildungsabschlüsse nachholen.

Wie lange dauert die Ausbildung an einer Abendschule?

Ausschlaggebend für die Dauer der Ausbildung ist der angestrebte Schulabschluss. Da der Unterricht nicht in Vollzeit stattfindet, ist von einem Jahr (Hauptschulabschluss) über zwei Jahre (Realschulabschluss) bis zu drei oder vier Jahren (Abitur) alles möglich. 

Ebenfalls wichtig für die Ausbildungsdauer ist die individuelle Vorbildung. Bereits vorhandene Abschlüsse werden anerkannt, wodurch sich die Ausbildungsdauer entsprechend verkürzt. Ist die Vorbildung lückenhaft, können Vorkurse in Erwägung gezogen werden, welche die Dauer der Ausbildung etwas verlängern können. Individuelle Förderungen können helfen, sich besser zu orientieren und die Ausbildung mit Erfolg abzuschließen. 

Öffentlich oder privat: Was kostet die Abendschule?

Wer einen Schulabschluss nachholen will, kann dies an staatlichen oder privaten Abendschulen tun. In der Regel sind staatliche Schulen kostenfrei, die Bundesländer entscheiden allerdings selbst, ob sie Gebühren für die Ausbildung erheben oder nicht. Eventuell ergeben sich finanzielle Belastungen aus dem Kauf von Schulmaterialien. Je nach Schule und Bundesland können für die staatlichen Abschlussprüfungen ebenso Gebühren erhoben werden.

Die Ausbildung an privaten Abendschulen ist kostenpflichtig. Je nach Schule können die Kosten jedoch sehr unterschiedlich sein und belaufen sich in der Regel auf monatlich 50 Euro bis 300 Euro. Erkundigen Sie sich bei der entsprechenden Ausbildungsstätte vorab genau, welche Kosten auf Sie zukommen. Neben den Kosten für die Abendschule müssen Sie auch hier weitere Kosten für Schulmaterialien und Abschlussprüfungen mit einberechnen.

Welche Abschlüsse kann man an einer Abendschule erreichen?

An Abendschulen haben Sie die Möglichkeit, Schulabschlüsse der Sekundarstufe I sowie der Sekundarstufe II nachzuholen. Die Abschlüsse der Sekundarstufe I beinhalten den Hauptschulabschluss, den Realschulabschluss oder die mittlere Reife (auch als Fachoberschulreife bekannt). Die Sekundarstufe II stellt die höchste Ebene der Ausbildung an allgemeinbildenden Schulen dar. Sie baut auf den Grundlagen der Primarstufe (Grundschule) sowie dem Lehrplan der Sekundarstufe I auf. In der Sekundarstufe II können Abschlüsse wie die Fachhochschulreife oder die allgemeine Hochschulreife erlangt werden. Die Fachhochschulreife ermöglicht ein Studium an einer Fachhochschule, während Sie mit der Hochschulreife zudem an einer Universität studieren können.

Alternativen zur Abendschule

Eine Alternative zum Präsenzunterricht an der Abendschule ist der Fernunterricht bzw. Fernlehrgänge. Auch in dieser Form können Schulabschlüsse nachgeholt und Weiterbildungsangebote genutzt werden. Hier werden die Auszubildenden meistens per Unterricht auf eine Externenprüfung vorbereitet. 

Die Kosten für die Ausbildung bzw. Weiterbildungsangebote sind sehr unterschiedlich. Meistens lohnt es sich, die Preise direkt bei den Schulen zu erfragen und verschiedene Kursangebote zu vergleichen.

Der große Vorteil des Fernstudiums liegt auf der Hand: Fahrtkosten zum Ort des Präsenzunterrichts entfallen und die Zeit für den Fahrweg kann fürs Lernen genutzt werden. Da der Unterricht in vielen Fällen entsprechend der Digitalisierung angepasst wurde, ist das Unterrichtmaterial an vielen Schulen inklusive. Vielfach werden Unterrichtszeiten flexibel angeboten, wodurch sich der Druck bei der Doppelbelastung von Beruf und Ausbildung deutlich verringert. Zudem passen sich individuelle Lehrpläne an die Auszubildenden an. 

Fazit: Wer seinen Schulabschluss nachholen will, kann dies neben seiner Berufstätigkeit auf dem zweiten Bildungsweg tun. Unterschiedliche Kursangebote beziehungsweise Weiterbildungsangebote finden Sie in Abendschulen und an Fernschulen. Der Staat fördert die Ausbildung und Verbesserung des Schulabschlusses mit dem Schüler-BAFöG

sgd, Deutschlands Führende Fernschule

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